Medienmitteilung vom 31. August 2011
Die Gegner der „Petition gegen die Sexualisierung der Volksschule“ fahren mit immer stärkeren Geschützen auf. So bezeichnete die Zürcher Regierungsrätin Regine Aeppli, SP, den Haupt-Initianten der Petition, Nationalrat Ulrich Schlüer, SVP Zürich, als Lügner (NZZ, 27.08.11). „Herr Schlüer hat .. bewiesen, dass er sich nicht durch Faktentreue auszeichnet“ heisst das im Jargon der Bildungsdirektorin. Der Dachverband der Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) verschärft den Ton gegen Schlüer zusätzlich. Die NZZ berichtete am 30. August 2011 über ein Positions-Papier des LCH, in welchem Schlüer abstruser Falschbehauptungen bezichtigt wird. Die Forderungen der Petition würden gemäss LCH „mit Verschwörungstheorien Stimmung machen gegen den Lehrplan 21“ und sie würde „unaufgeklärte Kinder und Jugendliche direkt in die Hände von Pädophilen treiben“.
Den Beweis, welche Fakten Ulrich Schlüer und seine Mitinitianten aus dem Nationalrat (FDP, CVP, EDU) gefälscht haben sollen, legt weder Juristin Aeppli noch der Lehrerverband vor. Das Petitionskomitee hat gegenüber den Medien seine uneingeschränkte Bereitschaft erklärt, die in der Petition verwendeten Fakten im Rahmen eines öffentlichen Gesprächs vorzulegen. Diesen offenen Diskurs wollen Aeppli und die Wortführer des LCH aber offenbar um jeden Preis verhindern.
Sowohl die Präsidentin der Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz (EDK), Regine Aeppli, SP, als auch der Basler Bildungsdirektor Christoph Eymann, LDP, haben bisher erst im geschützten Rahmen von Interviews auf Fragen zur heiss diskutierten, schulischen Sexualerziehung geantwortet. Der direkten Konfrontation gehen die Bildungs-Politiker bisher aus dem Wege. So erfolgte z.B. auf den Vorwurf der Weltwoche Nr. 23/2011, die EDK würde ihr Vorgehen in Sachen Sexualpädagogik verschleiern, weder ein Kommentar noch eine Richtigstellung.
In den Medien geben sich Aeppli, Eymann und der LCH "vernünftig". Sie beharren darauf, dass sie selber keinerlei Sexualisierung der Volksschule vorantreiben würden und nur schützen und bewahren wollen. Auf Tele Basel erklärte Eymann wiederholt, es gebe keine systematische Sexkunde in Basler Kindergärten. Dennoch ist es Faktum, dass alle Lehrpersonen vor den Sommerferien eine Handreichung erhalten haben, die ihnen die sexualpädagogischen Lernziele und den rechten Umgang mit der umstrittenen Basler Sexbox vermittelt.
Regine Aeppli ihrerseits bemüht sich vehement, den Einfluss der Sexplaner der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz (PHZ) auf den künftigen Lehrplan 21 kleinzureden. Gemäss Einschätzung der Petitionäre hat die Zürcher Regierungsrätin keine klare Kenntnis von der Arbeit des „Kompetenzzentrums Sexualpädagogik und Schule“, welches unter dem Dach der PHZ Luzern wirkt. Oder sie unterschätzt die Schubkraft der besagten Fachstelle. Mit keinem Wort erwähnt Aeppli z.B. die personellen Verflechtungen zwischen sexualpädagogisch tätigen Fachpersonen bei der EDK und beim PHZ-Kompetenzzentrum (Anton Strittmatter, Titus Bürgisser). Die vom Bund bezahlten PHZ-Fachleute setzen gemäss ihrem Grundlagenpapier alles daran, die zwingende Sexualerziehung für Kinder ab vier Jahren mittels bindenden Lehrplänen in der ganzen Schweiz einzuführen. Und zwar nicht als deutlich abgegrenztes Schulfach, sondern als in den ganzen Schulstoff integrierte Sexualpädagogik. Kinder sollen also beim ABC, beim Zeichnen oder Basteln ihre Sexkunde erhalten.
Offenbar gibt es kantonale Bildungspolitiker, die das Vorgehen der PHZ-Leute mit einem wachen Auge begleiten. So reflektiert ein internes Schreiben der Nordwest-Schweizer EDK zum Lehrplan 21 vom November 2010 das verabsolutierende Verhalten der PHZ-Sexualpädagogen: „Unterlagen des Kompetenzzentrums .. der PHZ erwecken den Eindruck, dass sie die Inhalte im Bereich Sexualerziehung für den Lehrplan 21 festlegen.“
Dass Regine Aeppli noch immer jeglichen Einfluss der staatlich finanzierten Sexual-Planer auf den künftigen Lehrplan in Abrede stellt, interpretieren die Petitionäre als Inkompetenz oder Trickserei. Anlass für ihre Haltung beziehen die Petitionäre aus willkommenen Kommunikations-Pannen, die hinter die Kulissen der Bildungs-Fachleute blicken lassen. Gegenüber der NZZ vom 30.08.11 hat sich der Leiter des PHZ-Kompetenzzentrums, Titus Bürgisser, offenbar einen vielsagenden Schnitzer erlaubt. Er gab an, dass sein Grundlagenpapier aus dem Jahre 2008, welches konkrete Empfehlungen für den Lehrplan abgeben soll, wegen der politischen Diskussionen unter Verschluss gehalten werde.
Eine solche „Transparenz“ aktiviert die Petitionäre auf ihren Barrikaden zusätzlich. Anfang dieser Woche wurden in über 110‘000 Haushaltungen in ländlichen Gebieten der Zentralschweiz Petitionen in neuer Aufmachung verteilt. Mit der neuen Version sollen die Verschleierungen der EDK und des LCH mit der Darlegung der brisantesten Fakten in Wort und Bild entlarvt werden. So sollen bis zum Ablauf der Sammelfrist Anfang Oktober nochmals zehntausende von Unterschriften zusammen kommen. Die Petitionäre wollen Leute wie Aeppli und Eymann mit Volkes Stimme dazu bewegen, sich zum Thema schulische Sexualerziehung dem gleissenden Licht der öffentlichen Diskussion zu stellen, anstatt unfaires Schattenboxen zu betreiben.
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